Spieler, Schiedsrichter, Helfer bei den legendären Harmersbachtal-Turnieren und Fan: Alt-Ortsvorsteher Ludwig Schütze ist dem FVU seit 61 Jahren treu verbunden.
FVU-Ehrenvorsitzender Hans-Peter Wagner (rechts) überbrachte Ludwig Schütze die Glückwünsche des FVU zum 70. Geburtstag. Wagner war zugleich Schützes Vorgänger als Ortsvorsteher im Hombe. Foto: FVU
Ein echtes Urgestein des FV Unterharmersbach feierte dieser Tage einen runden Geburtstag: Ludwig Schütze wurde am 7. November 70 Jahre alt. Seit stolzen 61 Jahren hält er seinem Heimatverein die Treue – eine außergewöhnliche Verbundenheit, die von Kindheit an gewachsen ist. Bereits im Alter von neun Jahren fand Ludwig zum FVU. Damals hatte der damalige erste Vorsitzende Paul Keller im Verkündblatt nach neuen Spielern für die C-Jugend des Hombe gesucht. Keller selbst übernahm die Betreuung der Mannschaft, in der unter anderem auch Roland Göhringer und Reiner Devantier spielten. Trainer war Erwin Bürkle, später in der B-Jugend übernahm Heinz Scherzinger.
„Die Aufstellungen wurden damals immer im Kästchen beim Ochsen bekanntgegeben“, erinnert sich Schütze mit einem Schmunzeln. Auch wenn sportlich nicht immer alles rund lief – die höchste Niederlage kassierte das Team mit 0:24 in Hausach – „hat es immer großen Spaß gemacht“. Ein 1:1 in Gengenbach wurde wie ein Sieg gefeiert! „Es war einfach eine schöne Zeit“, sagt Schütze. Neben dem aktiven Fußball war Ludwig auch als Jugendschiedsrichter tätig. Zehn Samstage lang drückte er damals im Lehrgang die Schulbank, bevor er auf dem Platz die Spiele leitete. Gerne denkt er auch an die gemütlichen Weihnachtsfeiern im kleinen Clubheim oder an die legendären Harmersbachtal-Turniere zurück, bei denen er regelmäßig mithalf.
Unvergessen bleibt für ihn auch die Fußball-Weltmeisterschaft 1970: Im Festzelt wurden vier Fernseher aufgehängt, um die Spiele zu verfolgen. „Das war unglaublich“, erzählt er begeistert. Und nicht nur der Fußball sorgte für Unterhaltung – auch bekannte Stars wie Heino, Bata Illic, Marianne Rosenberg und Roberto Blanco traten damals auf. „Bei Heino wurden sogar die Zeltplanen zerschnitten, nur um einen Blick auf ihn zu erhaschen – Wahnsinn!“ Bei den Aktiven schnürte Ludwig Schütze nicht mehr die Kickschuhe – nach der Schulzeit ging es zur Bundeswehr und anschließend ins Studium. Als Sportlehrer fand er schließlich seine Berufung in der Leichtathletik – und das mit großem Erfolg.
Auch sportlich ist die Familie Schütze dem Fußballsport sehr verbunden: Ehefrau Marlies spielte in Haslach-Tiergarten Fußball, Tochter Simone beim Zeller FV, die Söhne Marius und Bastian liefen ebenfalls als hochtalentierte Spieler für den FVU auf, mussten ihre Laufbahn jedoch nach Kreuzbandrissen beenden. Bastian wird als Torjäger vielleicht noch einmal angreifen, hoffen alle beim FVU. Die Begeisterung für den Fußball ist bei der Familie Schütze ungebrochen. Ludwig und Marlies sind regelmäßig bei den Heimspielen des FVU anzutreffen. Zum 70. Geburtstag überbrachten FVU-Ehrenvorsitzender Hans-Peter Wagner und FVU-Ehrenamtsbeauftragter Dieter Heitzmann persönlich die Glückwünsche des Vereins. Ludwig Schütze will dem FVU weiter treu bleiben: „Es hat immer Spaß gemacht – vor allem wegen der tollen Kameradschaft“, sagt er rückblickend.